Seit den 90ger-Jahren setze ich mich mit dem künstlerischen Siebdruck auseinander.
Die Möglichkeit, ein gerastertes Motiv per Siebdruck zu vervielfältigen und anschließend handschriftlich zu überarbeiten, hat mich immer gereizt.
Experimente und Materialmixe mit unorthodoxen Arbeitsprozessen kommen meinen Intentionen absolut entgegen.
Sicher bestimmen immer mehr digitale Bilder und Drucke unsere visuelle Wahrnehmung.
Den Reiz des Unikaten und Überraschenden finde ich am ehesten in der analogen Siebdrucktechnik.
Meine Schaufenster-Grafik bezieht sich inhaltlich auf eine literarische Vorlage,
nämlich den Roman des österreichischen Schriftstellers Leo Perutz „Sankt-Petri-Schnee“ aus dem Jahr 1933.
Das Buch erschien 1989 im Aufbau Verlag Berlin und Weimar.
In traumhaft-visionärem Duktus beschreibt Perutz fiktive Experimente mit einer aus dem Mutterkorn (Getreide-Krankheit) synthetisierten Droge,
die einen religiösen Massenrausch auslösen soll, ein völlig absurdes Unterfangen.
Eine erste Siebdruckserie zu „Sankt-Petri-Schnee“ habe ich 1996 erarbeitet.
2017 habe ich das Thema noch einmal aufgenommen.